Präsentation Gründungsurkunde Zunftbruderschaft
01.06.2019
Zu einem historischen Höhepunkt kam es im Bichlbacher Zunftmuseum. Präsident Paul Strolz begrüßte dazu Herrn Pfarrer Tomasz Kukulka, Herrn Dr. Karl C. Berger, Leiter des Tiroler Volkskunstmusems und seine Mitarbeiterin Frau Ingrid Rittler, Herrn Ernst Hornstein, Obmann des Museumsvereins Reutte und geladene Gäste. Musikalisch umrahmt wurde diese Präsentation von der „Museumsmusik Reutte“ unter der Leitung von Herrn Klaus Wankmiller. Herr Dr. K. Berger präsentierte dem Publikum in einer sehr launigen Ansprache die „Geburtsurkunde“ der Zuftbruderschaft St. Josef zu Bichlbach und der Zunftbeilade Holzgau. Zufällig entdeckt wurde dieses wertvolle und gut erhaltene Buch bei der Betreuung der „Sammlung Jäger“ in Oetz durch das Tiroler Volkskunstmuseum. Nach derzeitigem Wissenstand handelt es sich um die älteste noch vorhandene Gründungsurkunde einer Bichlbacher Beilade, in der alle vorangegangenen Verträge und Beschlüsse gemeinsam in ein Buch gebunden und vom Gerichtsherrn beglaubigt worden sind. Die Transkription des gesamten Werkes erfolgte durch Frau Ingrid Rittler. Im Zunftmuseum Bichlbach kann dieser Fund besichtigt werden, ein Faksimile und die Übersetzung stehen den Besuchern in Buchform ebenfalls zur Verfügung. Ernst Hornstein, Obmann des Museumsvereins Reutte, würdigte in seiner Ansprache die sehr gute und harmonische Zusammenarbeit des Zunftmuseums Bichlbach mit dem Tiroler Volkskunstmuseum, dem Museum im Grünen Haus in Reutte und den Ötztaler Museen. Das Zunftmuseum ist vom 02.06.2019 bis 16.06.2019 am Montag, Mittwoch und Freitag von 9.00 bis 12.00 Uhr geöffnet!
Anmerkung: Kaiser Leopold I hatte am 17. November 1694 den Bauhandwerkern von Bichlbach die Errichtung einer Zunfthauptlade gestattet. Der Kaiser gab der Zunft mit einer Handwerksordnung eine prinzipielle Regelung vor, aber der Feinschliff bis diese in der Praxis anwendbar war löste noch manche Uneinigkeit aus, bis im Februar 1697 die Bichlbacher Handwerks-Zunftbruderschaft in ihrer endgültigen Form konstituiert werden konnte. Schon bald danach wurden erste Beiladen zur Bichlbacher Hauptlade gegründet. Am 30. März 1699 unterzeichnete der Gerichtsherr von Ernberg, Franz Carl Freiherr von Rost, die Gründungsurkunde der Beilade Holzgau.